Vom Geistesblitz getroffen
Kreativität
Heutzutage wollen alle kreativ sein. Viele müssen es sogar, denn Fachwissen alleine reicht nicht aus, im Beruf zu bestehen. Von daher erwarten zahlreiche Unternehmen, dass Bewerber auch Einfallsreichtum, Kreativität und Schöpfergeist mitbringen.
Kreativität auf Knopfdruck? Gibt es nicht. Eine Faustregel für Geistesblitze? Existiert nicht. Den idealen Weg zu mehr kreativer Ideen? Kennt niemand. In Phasen des gehetzten, routinierten und effizienzgetriebenen Arbeitens sprießen nicht unbedingt neue Ideen. Wir benötigen Muße und Tagträume, um auf neue Geistesblitze zu kommen. Das Ruhenetzwerk unseres Gehirns ist ein Zustand hoher Kreativität. Tagträume erleichtern kreatives Assoziieren und unterstützen uns, originelle Ideen zu entwickeln.
Kreativität ist die Königsdisziplin des menschlichen Gehirns
Stellen Sie sich einmal vor, Sie sitzen entspannt an Ihren Schreibtisch oder auf der Couch und sollten mit Ihren Buntstiften innerhalb von drei Minuten etwas völlig Neues malen.
Vermutlich beginnen Sie nun zu zweifeln. Es ist doch völlig unmöglich, unter Zeitdruck etwas Neues zu kreieren. Womit wir beim Kernthema angelangt sind. Kreativität entsteht nicht im Drei-Zwei-Eins-Und-Los-Modus. Unter Druck scheint unser Ideenspeicher seine Schätze nicht preisgeben zu können. Stress steht der Kreativität häufig im Weg, wir fühlen uns bedrängt. Von Frederico Fellini stammt der Satz: „Kreativität ist Intelligenz, die Spaß hat.“ Und Stress und Druck bereiten keinen Spaß. Die Amygdala ("Gefahrenriecher") „springt“ bei negativen Emotionen „an“, das Stress-System des Körpers wird eingeschaltet und sorgt dafür, dass Unmengen Kortisol in den Blutkreislauf gelangen. Dieses Hormon signalisiert: „Achtung, Gefahr droht!“ und versetzt den Organismus in einen Kampf- oder Fluchtzustand. Dass in dieser Situation kein Platz für kreative Einfälle besteht, ist nicht verwunderlich. Umgekehrt wird Kreativität gedrosselt, wenn wir etwa 30 Minuten lang Geistesblitze entwickeln sollen. Kein Ideenfluss hält so lange an.
Natürlich können wir nicht unentwegt kreativ sein. Um unseren Alltag zu bewältigen, greifen wir zurück auf Routine, Angewohnheiten und gelernte Abläufe. Das spart eine Menge Energie. Wenn wir gestresst sind, betätigen wir uns als mentale Wiederkäuer, wir wälzen immer wieder die gleichen Gedanken und können uns schwer auf etwas Neues einstellen.
Sollten Ihnen einmal partout keine passenden Geistesblitze einfallen, hat es keinen Sinn, eine Lösung zu erzwingen. Arbeiten Sie an einer anderen Aufgabe oder machen Sie in der Mittagspause einen Spaziergang im Park. Um die geistige Schaffenskraft in Schwung zu bringen, könnten auch sportliche Aktivitäten geeignet sein. Zwei Wissenschaftler von der Stanford University führten vor einige Experimente durch, die darauf hindeuten, dass Laufen unserer Kreativität Beine macht. In einem davon absolvierten die Probanden einen Kreativitätstest entweder im Sitzen oder während sie auf einem Laufband joggten. Die Versuchsteilnehmer, die sich bewegten, erzielten schließlich deutlich bessere Ergebnisse.
Geistesblitze und sprudelnde Ideen sind der wichtigste Faktor für ökonomischen Erfolg - das jedenfalls ist, so das Ergebnis einer IBM-Studie, die Einschätzung von 1500 Firmenchefs aus 60 Ländern. Unternehmen, die nicht innovativ sind, verspielen ihre Zukunft. Kreativität, also die Fähigkeit Probleme durch schöpferische Ansätze zu lösen, ist in jedem Gehirn angelegt. Unsere Persönlichkeit ist das Ergebnis aus genetischer Veranlagung, vorgeburtlicher und frühkindlicher Prägung und die Summe unserer Erlebnisse und Erfahrungen. Kreative Leistungen und zündende Ideen zeigen insbesondere jene Menschen, die auf einen umfassenden, auch gegensätzlichen Erfahrungsschatz blicken und von daher auf Alternativen bei der Bewältigung von Herausforderungen gepolt sind.
Der Neurobiologe Dr. Gerald Hüther definiert Kreativität als Fähigkeit, in dem vorhandenen Wissenspool plötzlich Lösungen zu finden, wie sich Dinge auf zuvor für unmöglich gehaltene Weise verbinden. Damit dies gelingt, ist es notwendig, dem Gehirn freien Lauf zu lassen. Die Lust, Neues zu schaffen, kann sich nur entfalten, wenn sie nicht durch Normen und Richtlinien eingeschränkt ist. Der ehemalige Ministerpräsident von NRW Jürgen Rüttgers sagte einmal: "Bill Gates wäre in Deutschland allein deshalb gescheitert, weil nach der Baunutzungsordnung in einer Garage keine Fenster sein dürfen."
Wie kann eine Unternehmenskultur aussehen, in der sich Neugier und Kreativität entfalten können? Das Wichtigste ist, dass Rahmenbedingungen geschaffen werden, in denen Menschen sich nicht durch Druck und Angst gezwungen fühlen, effizienter arbeiten zu müssen. Auch der Produktionsfaktor Wissen und Lernen sollte strukturell im Unternehmen verankert sein. Die Meinung, Kreativität hat man oder eben nicht, ist falsch. Kreativität kann man lernen. Neugier und Kreativität der Mitarbeiter zu fördern, ist eine Führungsqualität, die eine richtungsweisende Grundlage für eine erfolgreiche Zukunft legt.
Es gibt allerdings Situationen, wo das kreative Denken nicht gelingen will, weil Alternativfragen das Gehirn in eine andere Richtung lenken und sogar eine naheliegende Lösung verhindern: Reif für die psychiatrische Klinik?
Geistesblitze?
Ein Besucher einer geschlossenen Anstalt fragt den Direktor, nach welchen Kriterien entschieden wird, wann ein Patient aufgenommen wird oder nicht. Der Direktor antwortet: "Wir füllen eine Badewanne, geben dem Kandidaten einen Teelöffel, eine Tasse und einen Eimer und bitten ihn, die Badewanne zu leeren." Der Besucher: "Natürlich mit dem Eimer!" Darauf der Direktor: "Ein normaler Mensch würde den Stöpsel ziehen. Wünschen Sie ein Zimmer mit oder ohne Balkon?"
Sprudelnde Kreativität und geniale Ideen entstehen also nicht in einem Superhirn, sondern sind das Resultat einer gehirngerechten, für Neues offenen Grundhaltung inklusive einer gehörigen Portion von Neugier.
Der Motor für Kreativität
Neugier beflügelt die Kreativität
Eine besondere Voraussetzung für geistige Schaffenskraft ist die Neugier. Neugier hat nicht immer einen guten Ruf. In diesem Wort steckt der Begriff Gier, also heftiges maßloses Verlangen, was nicht überall geschätzt wird. Neugier ist Wissensdurst gepaart mit der Bereitschaft, Neues zu entdecken, sich bewusst ungewohnten Situationen auszusetzen und seine Denkweise in eine andere Richtung zu lenken.
Neugier, das Streben nach Unbekanntem, ist eine Eigenschaft, welche derzeit auf der Personalsuche besonders gefragt. ist. Der Persönlichkeitspsychologe Dr. Patrick Mussel hat mit "WORCS" einen Test entwickelt, der es ermöglicht, Neugier in beruflichem Kontext zu erfassen. Damit können Personalverantwortliche gezielt Neugierige an Bord holen. Die Testergebnisse zeigen, dass Neugierige keine Schnüffler sind, die in den dunklen Ecken ihrer Mitmenschen stöbern, sondern gerne tüfteln, wissensdurstig sind und ausgetrampelte Denkpfade verlassen. Mit einem von "Neugier-Experten" entwickelten Würfelspiel beispielsweise gelang es einer Großbank, die bei ihrer Belegschaft Ideen und Anregungen sammeln wollte, ein breit gefächertes Bündel an innovativen Ideen zu finden. Neben Spielen wie diesem gibt es eine ganze Reihe von Möglichkeiten, die Kreativität anzukurbeln. Eine davon ist die „Walt-Disney-Methode“. Jeder der Spiel-Teilnehmer schlüpft reihum in die Rolle des Träumers, des Realisten und des Kritikers. Auf diese Weise kann jeder ein Problem aus unterschiedlichen Perspektiven betrachten. Das fördert kreatives Denken.
Geistesblitze und sprudelnde Ideen sind der wichtigste Faktor fürökonomischen Erfolg - das jedenfalls ist, so das Ergebnis einer IBM-Studie, die Einschätzung von 1500 Firmenchefs aus 60 Ländern. Unternehmen, die nicht innovativ sind, verspielen ihre Zukunft. Kreativität, also die Fähigkeit Probleme durch schöpferische Ansätze zu lösen, ist in jedem Gehirn angelegt. Unsere Persönlichkeit ist das Ergebnis aus genetischer Veranlagung, vorgeburtlicher und frühkindlicher Prägung und die Summe unserer Erlebnisse und Erfahrungen. Kreative Leistungen und zündende Ideen zeigen insbesondere jene Menschen, die auf einen umfassenden, auch gegensätzlichen Erfahrungsschatz blicken und von daher auf Alternativen bei der Bewältigung von Herausforderungen gepolt sind.
Der Neurobiologe Dr. Gerald Hüther definiert Kreativität als Fähigkeit, in dem vorhandenen Wissenspool plötzlich Lösungen zu finden, wie sich Dinge auf zuvor für unmöglich gehaltene Weise verbinden. Damit dies gelingt, ist es notwendig, dem Gehirn freien Lauf zu lassen. Die Lust, Neues zu schaffen, kann sich nur entfalten, wenn sie nicht durch Normen und Richtlinien eingeschränkt ist. Der ehemalige Ministerpräsident von NRW Jürgen Rüttgers sagte einmal: "Bill Gates wäre in Deutschland allein deshalb gescheitert, weil nach der Baunutzungsordnung in einer Garage keine Fenster sein dürfen."
Wie kann eine Unternehmenskultur aussehen, in der sich Neugier und Kreativität entfalten können? Das Wichtigste ist, dass Rahmenbedingungen geschaffen werden, in denen Menschen sich nicht durch Druck und Angst gezwungen fühlen, effizienter arbeiten zu müssen. Auch der Produktionsfaktor Wissen und Lernen sollte strukturell im Unternehmen verankert sein. Die Meinung, Kreativität hat man oder eben nicht, ist falsch. Kreativität kann man lernen. Neugier und Kreativität der Mitarbeiter zu fördern, ist eine Führungsqualität, die eine richtungsweisende Grundlage für eine erfolgreiche Zukunft legt.
Es gibt allerdings Situationen, wo das kreative Denken nicht gelingen will, weil Alternativfragen das Gehirn in eine andere Richtung lenken und sogar eine naheliegende Lösung verhindern: Reif für die psychiatrische Klinik?
Ein Besucher einer geschlossenen Anstalt fragt den Direktor, nach welchen Kriterien entschieden wird, wann ein Patient aufgenommen wird oder nicht. Der Direktor antwortet: "Wir füllen eine Badewanne, geben dem Kandidaten einen Teelöffel, eine Tasse und einen Eimer und bitten ihn, die Badewanne zu leeren." Der Besucher: "Natürlich mit dem Eimer!" Darauf der Direktor: "Ein normaler Mensch würde den Stöpsel ziehen. Wünschen Sie ein Zimmer mit oder ohne Balkon?"
Sprudelnde Kreativität und geniale Ideen entstehen also nicht in einem Superhirn, sondern sind das Resultat einer gehirngerechten, für Neues offenen Grundhaltung inklusive einer gehörigen Portion von Neugier.
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